Milch

Milch - gesund oder ungesundIst Milch gesund oder macht sie krank?

Milch zählt zu den Lebensmitteln, die rund um den Globus besonders häufig auf dem Speiseplan zu finden ist. Sie sei wichtig für die Ernährung, da sie bedeutende Nährstoffe wie Vitamin B2, B12, Zink, Jod und Kalzium enthält. Doch gerade in den letzten Jahren kam es zu einer hitzigen Milchdiskussion: Das Nahrungsmittel steht unter Verdacht, einige Zivilisationskrankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes, Allergien, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu begünstigen. Ist Milch nun ungesund für dich?

Bekannte Wahrheiten zur Milch

Eines lässt sich nicht abstreiten: Milch ist die Basis für die Ernährung aller Säugetiere, solange deren Verdauungstrakt noch nicht komplett entwickelt ist. Über die Muttermilch erhält das Baby außerdem Proteine und Antikörper, die wichtig für das Immunsystem sind. Evolutionsbedingt können Menschen inzwischen auch artfremde Milchsorten wie Kuhmilch trinken, die unterschiedlich gut vertragen wird.

Besonders wertvoll ist die Milch, da in ihr eine hohe Menge an Kalzium steckt. Das ist ein Baustoff für deine Knochen. Wenn du in der Kindheit davon zu wenig bekommst, sind deine Knochen nicht so stark. Bei Erwachsenen stellt sich die Sachlage allerdings anders dar. Konsumieren sie viel Milch, schützt dies nicht mehr vor Knochenschwund und Knochenbrüchen. Dafür hat das Lebensmittel einen anderen hilfreichen Effekt: Lebensmittel mit Milch sind hervorragende Lieferanten von leicht verwertbaren Proteinen, die für den Muskelerhalt unerlässlich sind.

Ein hoher Milchkonsum könnte daher ratsam sein, wenn da nicht das Problem mit der Intoleranz gegenüber Laktose wäre. Dies ist ein Milchzucker, den der Darm bei 10 bis 15 % aller Deutschen nicht verdauen kann. Die Folgen sind Blähungen und Durchfall. Wichtig ist hierbei, dass die Symptome vor allem bei der Kuhmilch auftauchen. Andere Milchsorten wie Mandelmilch können hingegen verträglich sein. Eine Alternative ist Milch ohne den Milchzucker Laktose. Molkereien behandeln das Naturprodukt dafür mit dem Enzym Laktase. Das Enzym Laktase leitet eine Laktose-Spaltung ein, wodurch laktosefreie Milch entsteht. Keine Alternative sind die laktosefreien Produkte, wenn der Betroffene eine Unverträglichkeit gegenüber Casein hat. Casein ist der Proteinanteil der Milch. Er verschwindet nicht durch Erhitzung.

Personen, die keine Allergie gegen das Lebensmittel Milch haben, müssen sich um den Darm keine Sorgen machen. Sie tun ihm mit Käse und Joghurt sogar etwas Gutes, denn die Milchsäurebakterien unterstützen die Darmgesundheit.

Entzündungen und erhöhtes Krebsrisiko durch Milch?

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege, dass das Lebensmittel Entzündungen fördern kann. Vermutet wird, dass die Milch bei bestimmten Personen entzündliche Krankheiten wie Rheuma, Rosazea oder Neurodermitis hervorrufen kann. Wer unter diesen Entzündungskrankheiten leidet, sollte einfach mal ein paar Wochen auf Kuhmilchprodukte verzichten. Des Weiteren führen Milchkritiker an, das Nahrungsmittel könne aufgrund der enthaltenen Hormone und Wachstumsfaktoren Krebserkrankungen begünstigen. Bis heute konnte dies für Frauen nicht bestätigt werden. Es scheint aber Tendenzen zu geben, dass Männer mit einem Milchkonsum von über einem Liter am Tag ein leicht erhöhtes Risiko für Prostatakrebs aufweisen.

Schafsmilch

Ist Milch für mich nun ungesund?

Milch ist nicht grundsätzlich schädlich für deinen Organismus, sofern sie in vernünftigen Mengen aufgenommen wird. Es hängt von deinem Körper und etwaigen allergischen Reaktionen ab, wie gut du sie letztlich verträgst und verarbeitest. Du kannst die Verträglichkeit der Milch fördern, indem du gezielt zur A2 Milch und nicht zur A1 Milch greifst. So scheint nach heutigen Beobachtungen die A2 Milch besser vom menschlichen Körper verdaut zu werden als die A1 Milch, was sich in einer Aufspaltung der vorhandenen Aminosäuren begründet. In den deutschen Supermärkten findest du allerdings fast nur A1 Kuhmilch. Bei der Milch von Ziegen, Schafen, Yaks oder Büffeln handelt es sich jedoch um A2 Milch.

Solltest du dir unsicher sein, ob Milch und Milchprodukte dich krank machen, kannst du auf Nummer sicher gehen: Erwachsene können bedenkenlos auf das Lebensmittel verzichten. Es kann bei guter Verträglichkeit ein Baustein einer gesunden Ernährung sein, aber du kannst diesen leicht ersetzen. Wichtige Nährstoffe wie Calcium, Eiweiß und Zink sind ebenfalls in anderen Nahrungsmitteln enthalten. Viel Jod weisen Fisch und jodiertes Salz auf. Eine hinreichende Versorgung des Vitamins B12 über die Ernährung sicherzustellen, ist bei einem kompletten Verzicht auf Milch- und Fleischprodukte jedoch nicht unkompliziert.

Einige Verbraucher möchten nicht aufgrund einer Unverträglichkeit, sondern aus tierethischen oder ökologischen Gründen Milch und Milchprodukte vom Speiseplan streichen. Kein Problem: Reis, Hafer oder Soja sind Milchersatzprodukte, die allerdings nicht gesünder sind. Lediglich die Sojamilch weist annähernd so viel Eiweiß wie Kuhmilch auf. Hafer-, Reis- und Kokosmilch besitzen hingegen einen sehr niedrigen Eiweißgehalt. Darüber hinaus fehlen Vitamine und Mineralstoffe, welche oft zugesetzt werden.